Intimbereich - alles im Lot?

Auch ein Östrogenmangel kann Blasenprobleme verursachen

(djd/pt). Sommer, Sonne, Freizeitfreuden - und dann macht sich bei herrlichsten Temperaturen plötzlich eine Blasenentzündung bemerkbar. Viele Frauen haben das schon mal erlebt. Schnell liegt dann der Verdacht nahe, dass man sich durch nasse Badekleidung oder Sitzen auf kühlem Untergrund die Blase "erkältet" hat. Aber Schwierigkeiten mit den ableitenden Harnwegen können auch andere Ursachen haben, etwa einen lokalen Östrogenmangel im Intimbereich.

Auch jüngere Frauen betroffen

Häufig kommt dies nach den Wechseljahren vor, tritt aber auch bei jüngeren Frauen auf, die über Jahre oder sogar Jahrzehnte hinweg die Pille nehmen und damit ihren Hormonhaushalt ins Ungleichgewicht bringen. Als Folge des lokalen Mangels am weiblichen Sexualhormon Östrogen verändert sich das Intimmilieu und bietet schlechtere Bedingungen für die dort angesiedelten natürlichen Laktobazillen. Dadurch steigt der pH-Wert in der Scheide und die Säureschutzbarriere wird gestört. So können Krankheitserreger eindringen, auf die Harnröhre und Blase übergreifen und dort zu schmerzhaften Entzündungen führen. Mehr Infos dazu gibt es unter www.hormontherapie-wechseljahre.de nachzulesen.

Hinzu kommt, dass sich durch Östrogenmangel eine Atrophie der Scheidenhaut entwickeln kann - sie wird trockener und dünner. Wie Professor Henrik Griesser aus Köln beim Kongress der frauenärztlichen Bundesakademie in Düsseldorf ausführte, sind anstelle der normalen 30 Zellschichten manchmal nur noch drei bis fünf vorhanden. Das macht die Scheidenhaut empfindlich gegenüber Entzündungen und mechanischen Reizen. Oftmals kommt es zu feinen Rissen in der Haut, ein Grund für Schmerzen beim Geschlechtsverkehr.

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Sehr geringe Menge Estriol genügt

Dabei ist rasche Abhilfe möglich. Denn eine lokale, äußerliche Therapie mit dem natürlichen Hormon Estriol, enthalten etwa in Oekolp-Zäpfchen oder -Creme, kann alles wieder ins Lot bringen. Die Scheidenhaut baut sich wieder auf und ermöglicht die Ansiedlung mit schützenden Milchsäurebakterien. In einer Studie reichte selbst die sehr geringe Menge von 0,03 mg Estriol aus, um die Beschwerden zu beseitigen.

Quelle: deutsche journalisten dienste (djd),
Gesundheitsthemen